Alles über Flugangst

Was bedeutet Flugangst
Flugangst Der Traum vom Fliegen ist für viele Menschen ein Alptraum. Sie können das schnelle und sichere Reisen im Flugzeug nicht genießen oder vermeiden es sogar ganz, in eine dieser „fliegenden Kisten“ zu steigen. Internationale Studien belegen, dass etwa ein Viertel, vielleicht sogar die Hälfte aller Passagiere unter Flugangst oder flugangstähnlichen Symptomen leidet. Wir verstehen unter Flugangst (Aviophobie) eine anhaltende und unangemessene Furcht vor dem Fliegen. Die Betroffenen setzen alles daran nicht fliegen zu müssen. Die Skala der Angstreaktionen reicht vom leichten Unbehagen (Ängstlichkeit) bis hin zur Panik. „Nicht die Dinge selbst beunruhigen den Menschen, sondern die Vorstellung von den Dingen“ (Epiktet, griechischer Philosoph) Dieser Satz hat auch bei Flugangst Bedeutung. Denn statistisch gesehen ist das Flugrisiko 4000mal geringer als das Risiko, an den Folgen des Rauchens zu sterben. Das Flugzeug hat Völker und Länder einander nähergebracht, unseren persönlichen Lebensraum bereichert, die Reisezeit verkürzt und das Reisen selbst komfortabler gestaltet. Wir wollen auf den Flug nicht verzichten. Dann aber wollen wir ohne Unbehagen, angstfrei und möglichst entspannt fliegen. Wir können zwar nicht auf das Flugeschehen Einfluss nehmen, dafür aber auf unser Erleben und Verhalten.

Wie entsteht die Angst des Fliegens
Entstehung Angst ist etwas völlig Natürliches. Wie auch der Schmerz hat sie entwicklungsgenetisch gesehen eine lebenserhaltende und schützende Funktion. In Bruchteilen von Sekunden bereitet sie den Organismus darauf vor, sich mit einer erlebten Bedrohung auseinanderzusetzen. Seit Urzeiten bedient sie sich dabei verschiedener Reaktionen wie dem Kampf, der Flucht oder der völligen Aufgabe. Wir verstehen heute Angst als ein Phänomen, bei dem viele Faktoren eine Rolle spielen. Die meisten Betroffenen gehören der Altersgruppe 31 bis 45 Jahre an. Vermutlich ist die allgemeine Stressbelastung bei ihnen am Größten. Aber auch ältere Menschen, Jugendliche und Kinder leiden unter dieser Phobie. Die Flugangst basiert in den meisten Fällen auf offenen Fragen und einem sogenannten Kontrollverlust der Betroffenen, während des Fluges. Offene Fragen wie: „Kann das Flugzeug überhaupt abheben? Was passiert, wenn plötzlich ein Triebwerk ausfällt oder gleich zwei? Wie findet der Pilot seinen Weg von Frankfurt nach New York? Was bedeutet dieses und jenes Geräusch? Ob das alles normal ist?“ All diese Fragen führen zu einem Unwohlsein, dass sich bei jedem anders zeigt. Auch die Luft birgt für Flugängstliche viele Tücken. Wir sehen nichts, dafür spüren wir umso mehr das rasche Aufsteigen und schnelle Sinken bei Turbolenzen. Gewitter, Blitze und Nebel, in dem man gar nichts mehr sehen kann und die Orientierung zu verlieren glaubt, steigern das Niveau der Erregung. Der erdgebundene Mensch fühlt sich in dem gasförmigen Aggregatszustand nicht heimisch. Ihm ist der Boden unter den Füßen weggezogen worden, und er hängt im wahrsten Sinne des Wortes in der Luft. Hinter Flugangst kann sich auch ein tiefliegender persönlicher Konflikt verbergen. Vordergründig steht dann die Flugangst für ein ungelöstes Problem. Das kann dann zu Fragen wie:“ Macht der Pilot denn alles richtig?“, Wenn ich im Cockpit neben dem Piloten säße, würde mir das helfen?“, oder „Die Tragflächen wackeln so stark, dass Sie gleich abbrechen werden“ führen.

Wie macht sich die Flugangst bemerkbar
Die Flugangst macht sich bei den Betroffenen körperlich, gedanklich- gefühlsmäßig und verhaltensmäßig bemerkbar. Das Seminar ist darauf zugeschnitten, Ihre Anzeichen zu erkennen und gemeinsam eine Strategie und Übungen zu erlernen um diese Ängste zu verstehen und zu lindern.

Wege aus der Angst
Angst bewältigen heißt, einen Schritt nach vorne machen, die bisherige Passivität aufgeben und aktiv werden. Von den hier angebotenen Hilfen kann vor allem derjenige profitieren, der sie ausprobiert. Sie werden erleben, dass Sie der Angst keineswegs hilflos gegenüberstehen, sondern dass Sie an Kompetenz im Umgang mit ihr gewinnen. Bewährte psychologische Verfahren werden Ihnen helfen, dieses Ziel zu erreichen. Sie lernen, der Flugangst auf andere, angemessenere Art zu begegnen. Um die Flugangst erfolgreich zu bewältigen, muss man nicht unbedingt Ihre Ursachen kennen.

Flugangst bei Kindern
Das Flugzeug ist zu einem Massenverkehrsmittel geworden, das immer mehr Familien nutzen. Auch Kinder werden oft schon sehr früh in ihrem Leben mit dem Fliegen konfrontiert. Nun ist die Angstbereitschaft anlagebedingt bei jedem verschieden. Viele Kinder steigen mit Freude und gespannter Neugier ins Flugzeug, weil sie unbelastet sind. Aber es gibt auch Kinder, die Angst vor dem Fliegen entwickeln – und dabei spielt die Einstellung der Eltern gegenüber dem Fliegen eine wichtige Rolle. Kinder beobachten sehr genau die elterlichen Reaktionen und Verhaltensweisen. Wenn Vater und/oder Mutter das Fliegen vermeiden oder ängstlich reagieren, kann sich diese Haltung auch auf das Kind übertragen. Diesen Eltern empfehlen wir, mit Ihren Kindern ein offenes Gespräch zu führen, in dem sie sich einerseits zu ihrem Problem bekennen und andererseits mit dem Kind nach Lösungen suchen. Hier können Eltern als Vorbild wirken, wenn sie den Kindern vorleben, wie sie mit der Angst umgehen können. Manche Kinder neigen aber auch ohne den Einfluss der Eltern dazu, Angst zu Entwickeln. Hierzu bieten wir unsere Gruppen und -Familien Seminare für entspanntes Fliegen an.